Dr. med. dent. Sabine Dietze-Sauer, Neuer Markt 9-13, 59457 Werl, Tel. 02922-8033372, Fax 02922-8033374
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FAQ - FRAGEN UND ANTWORTEN
Wann sollte mein Kind zum ersten Mal zum Kieferorthopäden?
In der Regel beginnt die kieferorthopädische Behandlung wenn die seitlichen
Milchzähne ausfallen. Das ist bei Mädchen in einem Alter 9-11 Jahren, bei Jungen
im Alter von 10-12 Jahren. Da aber für jeden Fall der Behandlungsbeginn
individuell sehr unterschiedlich sein kann, sollte man lieber einmal zu früh als
einmal zu spät zur Vorstellung kommen.
Was ist eine Frühbehandlung?
Bei Kindern mit ausgeprägten Fehlstellungen, z.B. Kreuzbisse, offene Bisse und
große Stufen zwischen den Frontzähnen des Ober- und Unterkiefers, ist eine
kurze kieferorthopädische Behandlung schon im Alter von 6-9 Jahren notwendig.
Sobald der behandelnde Zahnarzt diese Anomalien feststellt, wird er Sie mit
Ihrem Kind frühzeitig zum Kieferorthopäden überweisen.
Welche Unterlagen benötigt der Kieferorthopäde für die Planung?
Der Kieferorthopäde benötigt verschiedene Unterlagen für die individuelle und
genaue Behandlungsplanung. Anhand eines Situationsmodells aus Gips wird der
Platzbedarf vermessen. Eine Röntgenübersichtsaufnahme zeigt alle Zahnanlagen
und -verlagerungen, Karies und fehlende Zähne. Eine seitliche Röntgenaufnahme
zeigt den Schädel- und Kieferaufbau zueinander. Fotos dienen der
Profilbewertung und Dokumentation. In manchen Fällen muss eine
Handröntgenaufnahme angefertigt werden um Restwachstum vorhersagen zu
können.
Bezahlt die Krankenkasse die Behandlung?
Nach den neuen Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen wird die
Kieferfehlstellung nach den kieferorthopädischen Indikationsgruppen eingestuft.
Ein Bedarfsgrad von 1 und 2 wird von der Krankenkasse nicht bezuschusst. Ab
einem Bedarfsgrad von 3-5 übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die
Kosten. In diesem Fall muss der Versicherte zunächst einen Eigenanteil von 20%
(beim zweiten Kind 10%) selber tragen. Nach planmäßigem Abschluss und guter
Mitarbeit des Patienten wird dieser Eigenanteil nach der Behandlung von der
Krankenkasse zurückerstattet.
Was passiert, wenn die Krankenkasse die Behandlungskosten nicht
übernimmt?
In diesem Fall sind die Gesamtkosten der Behandlung privat zu tragen. Auf
Wunsch erhalten von Ihrem Kieferorthopäden einen Heil- und Kostenplan mit
Positionen der GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte). Über die Gesamthöhe der
Kosten sind je nach Behandlungsdauer, Schwierigkeit und Behandlungsgerät
unterschiedlich hoch. Es ist auf Wunsch eine Vereinbarung zur Aufteilung der
Kosten (Ratenzahlung) möglich.
Kann ich mich privat zusatzversichern?
Es gibt private Zahnzusatzversicherung, bei denen die Kieferorthopädie
mitversichert ist. Außerdem sollte vor Abschluss der Versicherung noch keine
kieferorthopädische Behandlungsnotwendigkeit festgestellt worden sein. in der
Regel müssen nach Versicherungsabschluss mindestens 8 Monate bis zum
Beginn einer Behandlung vergehen. Die Kosten einer privaten
Zusatzversicherung staffeln sich nach dem Alter der Kinder und sind meist nicht
sehr hoch.
Was tun, wenn die Spange drückt?
Eine neue oder neu nachgestellte Klammer kann in den ersten Tagen etwas weh
tun. Das ist völlig normal, da die Zähne beginnen, sich zu bewegen. Wenn die
Klammer gut getragen wird, lässt das Druckgefühl nach wenigen Tagen nach.
Treten jedoch schmerzende Stellen am Zahnfleisch auf, sollte ein Termin beim
Kieferorthopäden vereinbart werden, sodass die Klammer schnell wieder
getragen werden kann. Denn wird eine Zahnspange längere Zeit nicht getragen,
passt sie oft nicht mehr und muss neu angefertigt werden.
Was passiert, wenn die Zahnspange verloren wurde?
Bei Verlust der Klammer sollte ein Zwischentermin beim Kieferorthopäden
ausgemacht werden. Er fertigt dann eine neue Apparatur an. Für die
Krankenkasse entstehen dadurch Mehrkosten, daher muss der Verlust der
Klammer der Kasse gemeldet werden. Kulante Krankenkassen übernehmen bei
einmaligem Verlust meist die Kosten, dafür kann aber nicht garantiert werden.
Was tun, wenn die feste Klammer piekt oder sticht?
In dem Fall hilft das mitgegeben Wachs. Man formt eine kleine Kugel und drückt
sie auf die scharfkantige Stelle. Ist das Wachs schon verbraucht, kann alternativ
auch ein zuckerfreies Kaugummi verwendet werden. Dies hilft in der Regel weiter
bis ein Zwischentermin in der Praxis ausgemacht werden kann.
Was tun, wenn ein Bracket sich vom Zahn gelöst hat?
Ein Bracketverlust kann immer passieren. Aus diesem Grund sollte man auch
harte und sehr klebrige Speisen meiden oder gut zerkleinern. Ist dennoch mal
ein Bracket abgegangen besteht kein Grund zur Panik. Wenn nichts weh tut,
sollte es einfach lose am Bogen belassen werden. Um das Bracket schnell wieder
zu befestigen, sollte ein Zwischentermin beim Kieferorthopäden vereinbart
werden. Wenn die Praxis schon am Telefon informiert wird, dass ein Bracket lose
ist, kann die Reparatur besser vorbereitet werden.
Ist es normal, dass die Zähne am Anfang 'weh' tun?
Nach Anbringen der festen Spange und Eingliedern eines neuen Drahtbogens
entstehen anfänglich ein Druckgefühl und eine erhöhte Empfindlichkeit der
Zähne. Beides ist völlig normal und lässt nach einigen Tagen nach. Durch die
feste Spange können gelegentlich Druckstellen an der Mund- und
Wangenschleimhaut entstehen, die nach Abdecken des Spangenbereiches mit
dem mitgegebenen speziellen Wachs schnell von selbst abheilen.
Wie kann ich meine herausnehmbare Klammer am besten pflegen?
Die Spange muss täglich mit Zahnbürste und Zahnpasta gereinigt werden. Wenn
die Spange nicht getragen wird (z.B. in der Schule, beim Sport oder beim Essen)
sollte sie sauber in der Spangendose aufbewahrt werden, damit sie nicht
beschädigt wird. Unterstützend können Tabs für Zahnklammern oder
Zahnprothesen 1 mal pro Woche verwendet werden.
Wie kann ich meine feste Klammer am besten pflegen?
Mit einer festsitzenden Spange ist es wichtig nicht nur drei mal täglich, sondern
auch nach jedem Essen die Zähne gründlich zu putzen. Einmal am Tag empfiehlt
sich die zusätzliche Anwendung von Zahnzwischenraumbürstchen. Eine optimale
Ergänzung der Mundhygiene ist die wöchentliche Anwendung von Fluoridgelen
(z.B. Elmex-Gelee®). Auch während der Behandlung mit einer festen Spange
sollten die regelmäßigen Kotrolltermine bei dem Hauszahnarzt eingehalten
werden.
Ein Lächeln öffnet Herz und Türen.